Suunto Vertical 2 Testbericht

Die Suunto Vertical 2 ist eine bedeutende Weiterentwicklung in der Outdoor-Uhrentechnologie und wechselt nach Jahrzehnten der Dominanz von MIP-Bildschirmen endlich zu einem lebendigen AMOLED-Display. Diese beeindruckende GPS-Uhr sieht nicht nur besser aus, sie bietet auch eine deutlich bessere Leistung.
Mit einer außergewöhnlichen Dual-Frequenz-GPS-Ortung von 65 Stunden und einer Akkulaufzeit von bis zu 20 Tagen im Smartwatch-Modus wurde dieses Gerät speziell für echte Abenteurer entwickelt. Darüber hinaus macht die integrierte LED-Taschenlampe mit mehreren Helligkeitsstufen und Rotlichtfunktion es zu einem wirklich praktischen Werkzeug für Outdoor-Aktivitäten.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger bietet das Vertical 2 erhebliche Verbesserungen – schnellere Karten, ein helleres Display und, was vielleicht am überraschendsten ist, einen niedrigeren Preis als das Original. Selbst bei längerer Nutzung bietet die Uhr im Tour-Modus eine Akkulaufzeit von bis zu 250 Stunden.
In diesem Testbericht untersuchen wir, wie sich die Suunto Vertical 2 unter verschiedenen Outdoor-Bedingungen bewährt, ob ihr verbesserter Herzfrequenzsensor hält, was er verspricht, und ob dieses gut ausgestattete Modell auf dem umkämpften Markt für Outdoor-Uhren wirklich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
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Was ist die Suunto Vertical 2 und für wen ist sie gedacht?
Die Suunto Vertical 2 positioniert sich als Flaggschiffmodell in der Produktpalette von Suunto und wurde in erster Linie für Abenteurer entwickelt, die sich weit abseits ausgetretener Pfade und Mobilfunknetze bewegen. Diese fortschrittliche Smartwatch baut auf den Grundlagen ihres Vorgängers auf und bietet gleichzeitig mehrere bedeutende Verbesserungen, die auf bestimmte Benutzergruppen und Aktivitäten zugeschnitten sind.
Zielgruppe: Outdoor-Sportler und Abenteurer
Die Suunto Vertical 2 wurde für diejenigen entwickelt, die in anspruchsvollen Umgebungen auf lange Zuverlässigkeit angewiesen sind. Im Kern richtet sich diese Uhr an Ultraläufer, Wanderer, Bergsteiger und Expeditionsbegeisterte, die Ausrüstung benötigen, die extremen Bedingungen standhält. Das Gerät spricht insbesondere Sportler an, die an Veranstaltungen wie dem Ultra-Trail du Mont Blanc (UTMB) teilnehmen, bei dem sich 11 der 20 besten Läuferinnen und Läufer für Suunto-Uhren entschieden haben.
Im Wesentlichen scheint die Vertical 2 am besten geeignet für:
- Trailrunner, die Ultra-Distanzen mit erheblichen Höhenunterschieden bewältigen
- Bergsteiger, die eine zuverlässige Navigation in abgelegenen Gebieten benötigen
- Multisportler, die verschiedene Outdoor-Disziplinen trainieren
- Personen, die eine robuste und dennoch hochwertige Uhr für den täglichen Gebrauch mit expeditionstauglichen Funktionen suchen
Dementsprechend ist die Uhr mit über 115 Sportmodi ausgestattet, die Aktivitäten vom Trailrunning und Skitourengehen bis hin zum Mountainbiken und Schwimmen abdecken. Diese Vielseitigkeit lässt darauf schließen, dass das Gerät eher als umfassender Begleiter für ambitionierte Outdoor-Enthusiasten denn als gelegentlicher Fitness-Tracker gedacht ist.
Wichtige Unterschiede zu Suunto Race 2 und Vertical 1
Die Vertical 2 unterscheidet sich deutlich von ihrem Vorgängermodell, da sie die MIP-Display-Technologie zugunsten eines helleren 1,5-Zoll-AMOLED-LTPO-Displays mit einer Auflösung von 466 x 466 Pixeln und einer Helligkeit von 2.000 Nits aufgegeben hat. Darüber hinaus verfügt das neue Modell über die erste integrierte LED-Taschenlampe von Suunto, während die im Original-Vertical vorhandene Solarladefunktion weggefallen ist.
Im Vergleich zum Race 2, das viele Funktionen mit ihm teilt, bietet das Vertical 2:
- Längere Akkulaufzeit: 65 Stunden im Dual-Frequenz-GPS-Modus gegenüber 50 Stunden beim Race 2
- 20 Tage Smartwatch-Nutzung gegenüber 18 Tagen beim Race 2
- Eine robustere Bauweise mit mehr Metall (die Race 2 verwendet Kunststoffösen)
- Traditionelle Navigation nur mit Tasten anstelle der digitalen Krone der Race 2
- Etwas dickeres Profil mit 13,3 mm gegenüber 12,5 mm bei der Race 2
Unter der Haube profitiert die Vertical 2 von einer neuen MCU, die die Verarbeitungsgeschwindigkeit verdoppelt und den Speicher für zukünftige Software-Updates erheblich vergrößert. Das Ladesystem wurde ebenfalls überarbeitet, um die Funktionalität zu verbessern.
Designphilosophie und Anwendungsfokus
Die Designphilosophie der Suunto Vertical 2 konzentriert sich auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit für ausgedehnte Expeditionen. Die Uhr ist bis 100 m wasserdicht und verfügt über eine robuste Konstruktion, die auch Kratzern beim Aufstieg über Felsen standhält. Die Uhr ist in Titan oder Edelstahl erhältlich und wiegt je nach gewähltem Material zwischen 74 g und 87 g.
Im Gegensatz zu vielen modernen Smartwatches, bei denen Touchscreen-Bedienelemente im Vordergrund stehen, verfügt die Vertical 2 über drei große physische Tasten, die auch mit Handschuhen bedient werden können, was den Fokus auf den praktischen Einsatz im Gelände und nicht auf urbanen Komfort unterstreicht. Dieser Ansatz unterstreicht das Engagement von Suunto, Werkzeuge für echte Outdoor-Anwendungsfälle zu entwickeln.
Die Ausrichtung auf mehrtägige Expeditionen und selbstversorgte Abenteuerrennen zeigt sich in den Navigationsfunktionen des Geräts. Die Uhr bietet kostenlose, hochdetaillierte Offline-Karten, Dualband-GPS, sportspezifische Heatmaps und eine Kletterführung, die bei der Planung von Höhenunterschieden hilft. Diese Funktionen lassen insgesamt darauf schließen, dass die Vertical 2 ein unverzichtbares Werkzeug für diejenigen sein soll, die sich regelmäßig in unbekanntes oder anspruchsvolles Gelände wagen.
Display und Gehäuse: AMOLED-Upgrade und robustes Design
Die Umstellung auf AMOLED-Technologie stellt für Suunto einen Wendepunkt dar und markiert das Ende einer jahrzehntelangen Tradition der Verwendung von MIP-Displays in ihren Outdoor-Uhren. Diese wesentliche Verbesserung der visuellen Oberfläche scheint die auffälligste Neuerung der Vertical 2 zu sein und entspricht den Erwartungen an moderne Smartwatches.
AMOLED-Bildschirm: 1,5" LTPO, 2000 Nits Helligkeit
Das Herzstück des visuellen Erlebnisses der Vertical 2 ist ein brillantes 1,5-Zoll-AMOLED-LTPO-Display mit einer beeindruckenden Auflösung von 466 x 466 Pixeln. Der Bildschirm bietet eine außergewöhnliche Helligkeit von bis zu 2.000 Nits, was eines der Hauptprobleme von Outdoor-Enthusiasten zu lösen scheint – die Sichtbarkeit bei hellem Sonnenlicht.
Die LTPO-Technologie (Low-Temperature Polycrystalline Oxide) scheint eine entscheidende Rolle beim Energiemanagement des Geräts zu spielen. Diese Display-Technologie ermöglicht variable Bildwiederholraten und verbessert somit die Gesamteffizienz des Akkus. Für den täglichen Gebrauch verfügt der Bildschirm über zwei Hauptmodi: eine Always-On-Einstellung, die ein gedimmtes Zifferblatt anzeigt, wenn das Handgelenk gesenkt wird, und einen Modus mit voller Helligkeit, der beim Anheben des Handgelenks aktiviert wird.
Trotz der Bedenken, die einige Nutzer hinsichtlich der Sichtbarkeit von AMOLED im Freien haben könnten, schneidet die Vertical 2 in dieser Hinsicht hervorragend ab. Dank der hohen Helligkeit gibt es laut Testberichten selbst unter mediterraner Sonne keinerlei Probleme mit der Sichtbarkeit. Das Display wird weiterhin durch dasselbe Saphirglas geschützt, das auch beim ursprünglichen Vertical-Modell zum Einsatz kam.
Materialien: Titan vs. Edelstahl
Die Suunto Vertical 2 behält die robuste Outdoor-Ästhetik ihres Vorgängers bei und bietet zwei unterschiedliche Materialoptionen:
- Titan-Version: Mit einem Gewicht von ca. 74 g scheint diese leichtere Option eine überragende Haltbarkeit und hypoallergene Eigenschaften zu bieten. Erhältlich in den Farben Schwarz oder Salbei.
- Edelstahl-Version: Diese Option ist mit 87 g etwas schwerer und in den Farben Schwarz, Kieferngrün, Arktisgrau und Gunmetal erhältlich. Trotz des Gewichtsunterschieds sind beide Materialien so konstruiert, dass sie Stößen, Kratzern und extremen Bedingungen standhalten.
Ein bemerkenswertes Designelement ist, dass die Vertical 2 mehr Metall in ihrer Konstruktion verwendet als die Race 2. Während bei der Race 2 Kunststoff für die Bandanstöße und Gehäuseseiten verwendet wird, besteht die Vertical 2 in diesen Bereichen vollständig aus Metall. Beide Versionen haben die gleichen Gehäuseabmessungen wie die ursprüngliche Vertical – 49 mm Durchmesser und 13,6 mm Dicke.
Die Verarbeitungsqualität spiegelt Suuntos Fokus auf Langlebigkeit für den intensiven Outdoor-Einsatz wider. Die Uhr ist bis 100 Meter wasserdicht und Nutzerberichte deuten auf eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Salzwasser hin: Selbst nach mehreren Monaten Schwimmen im Mittelmeer zeigte die Edelstahlversion keine Anzeichen von Korrosion.
Tastenbedienung vs. digitale Krone
In einer Zeit, in der viele Smartwatches auf Touch-Bedienung und digitale Kronen setzen, behält die Suunto Vertical 2 ihre traditionelle Drei-Tasten-Bedienung bei. Diese Designentscheidung scheint bewusst auf praktische Outdoor-Verwendbarkeit statt auf ästhetische Modernisierung ausgerichtet zu sein.
Die drei physischen Tasten ermöglichen eine zuverlässige Bedienung unter schwierigen Bedingungen – beispielsweise beim Tragen von Handschuhen oder bei starkem Regen –, bei denen Touch-Bedienelemente problematisch sein könnten. Darüber hinaus schätzen Nutzer, die mit Outdoor-Uhren vertraut sind, diese konsistente Schnittstelle, die keine Umstellung auf neue Eingabemethoden erfordert.
Obwohl die Suunto Race-Serie eine digitale Krone zur Navigation verwendet, deuten Rückmeldungen darauf hin, dass viele Outdoor-Enthusiasten für den Sport die Tastensteuerung bevorzugen. Die Einfachheit und Zuverlässigkeit physischer Tasten scheint besonders bei intensiven Aktivitäten von Vorteil zu sein, bei denen präzise, taktile Steuerung wichtiger ist als elegantes Scrollen.
Die Designphilosophie der Benutzeroberfläche scheint funktionale Zuverlässigkeit gegenüber neuartigen Interaktionsmethoden zu priorisieren, was die Positionierung der Vertical 2 als ernstzunehmendes Werkzeug für Outdoor-Aktivitäten unterstreicht. Bei ausgedehnten Abenteuern in anspruchsvollen Umgebungen könnte sich dieser pragmatische Ansatz für Benutzereingaben als zuverlässiger erweisen als ausgefeiltere, aber potenziell pingeligere Alternativen.
Batterielebensdauer und Praxistests zur Ausdauer
Die Batterielebensdauer bleibt der Grundstein jeder ernsthaften Outdoor-Abenteueruhr, und die Suunto Vertical 2 scheint in diesem kritischen Bereich zu glänzen, obwohl sie ein AMOLED-Display verwendet, das in der Regel mehr Strom verbraucht als herkömmliche MIP-Bildschirme.
GPS-Batteriemodi: Leistung, Ausdauer, Ultra, Tour
Die Suunto Vertical 2 bietet vier vordefinierte Batteriemodi, die auf unterschiedliche Abenteuerszenarien und Daueranforderungen zugeschnitten sind:
- Leistungsmodus: Bietet bis zu 65 Stunden Trainingszeit mit höchster GPS-Genauigkeit unter Verwendung von Multi-Band-GNSS
- Ausdauer-Modus: Verlängert die Betriebsdauer auf ca. 75 Stunden durch die Verwendung aller Systeme mit Single-Band-Tracking
- Ultra-Modus: Verlängert die Akkulaufzeit auf 110 Stunden mit All-Systems-Single-Band-GPS, jedoch ohne Herzfrequenzmessung am Handgelenk
- Tour-Modus: Maximiert die Laufzeit auf beeindruckende 250 Stunden, indem die GPS-Genauigkeit reduziert und die Herzfrequenzmessung deaktiviert wird
Interessanterweise können Benutzer benutzerdefinierte Akkuprofile für bestimmte Sportarten erstellen, was sich als nützlich erweist, um das Touch-Display während der Aufzeichnung zu aktivieren – eine Funktion, die in allen Standard-Akkumodi standardmäßig deaktiviert ist. Die Uhr merkt sich intelligent Ihre letzte Batteriemodusauswahl für jede Sportaktivität und schlägt diese bei zukünftiger Verwendung vor.
Dennoch ist zu beachten, dass die Verwendung von Karten den Batterieverbrauch unabhängig vom ausgewählten Modus deutlich über die angegebenen Werte hinaus erhöht. Die Uhr passt die GPS-Genauigkeit in diesen Modi an, wobei die GPS-Genauigkeit „Gut” im Ausdauer-Modus der Genauigkeit „Beste” in früheren Suunto-Modellen wie dem 9 Peak Pro entspricht.
20-Tage-Smartwatch-Modus: Erwartungen an den täglichen Gebrauch
Für den täglichen Gebrauch ohne Trainingsaktivitäten gibt Suunto für die Vertical 2 eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Tagen an, wenn die tägliche Herzfrequenzüberwachung aktiviert ist und das Display beim Anheben des Handgelenks aktiviert wird. Diese Laufzeit verlängert sich auf etwa 30 Tage, wenn die Herzfrequenzüberwachung deaktiviert ist.
Die Erfahrungen in der Praxis scheinen jedoch etwas unterschiedlich zu sein. Einige Nutzer berichten von einer Akkulaufzeit zwischen 12 und 14 Tagen mit einem Verbrauch von etwa 7,5 % pro Tag unter Standardbedingungen. Im Gegensatz dazu beschreiben andere Rezensenten die Akkuleistung der Vertical 2 als „großartig” und „weit überlegen” gegenüber älteren Konkurrenzmodellen wie der Garmin 7X.
Da die Uhr über 115 Sportmodi unterstützt und für die Aufzeichnung verschiedener Aktivitäten von Trailrunning bis Schwimmen ausgelegt ist, schwankt der Akkuverbrauch zwangsläufig je nach Nutzungsmuster. Der hochentwickelte AMOLED-Bildschirm scheint durch die LTPO-Technologie effizient gesteuert zu werden, wodurch trotz des helleren Displays eine wettbewerbsfähige Akkulaufzeit gewährleistet ist.
Navigations- und Kartierungsfunktionen in der Praxis
Die Navigation steht im Mittelpunkt jeder ernsthaften Outdoor-Uhr, und die Suunto Vertical 2 bietet mehrere Tools, die Abenteurer durch anspruchsvolles Gelände führen sollen. Die Uhr kombiniert detaillierte Kartierungsfunktionen mit Höhenmessung zu einem umfassenden Navigationssystem, das jedoch nicht ohne Einschränkungen ist.
Offline-Karten und Routensynchronisierung
Die Vertical 2 ist vollständig auf herunterladbare Karten angewiesen und verfügt nicht über vorinstallierte Kartografie. Benutzer müssen Regionen über die Suunto-App auswählen und sie über eine WLAN-Verbindung herunterladen, bevor sie sich ins Freie begeben. Dieser Ansatz funktioniert effizient, wenn man mit den offiziellen Namen der Regionen vertraut ist, kann sich jedoch als schwierig erweisen, wenn man Reisen in unbekannte Gebiete plant, in denen die Bezeichnungen der Landkreise/Regionen nicht sofort erkennbar sind.
Die Routenverwaltung scheint etwas eingeschränkt zu sein, da Benutzer von einer Begrenzung auf etwa 10 bis 12 gleichzeitig auf dem Gerät gespeicherte Routen berichten. Diese Einschränkung erscheint seltsam, da die Uhr über 32 GB Speicherplatz verfügt – genug Kapazität, um theoretisch Tausende von Routen zu speichern. Für Sportler, die häufig verschiedene Gebiete erkunden, könnte diese Einschränkung eine regelmäßige Routenverwaltung erforderlich machen.
Routen können von beliebten Plattformen wie Strava und Komoot importiert oder innerhalb der Suunto App erstellt werden. Nach der Synchronisierung werden diese Routen prominent auf der Kartenoberfläche der Uhr angezeigt, wobei sowohl der geplante Weg als auch die aktuelle Position angezeigt werden. Die Karte bietet mehrere Anzeigemodi, darunter Outdoor-, Kontrast- und Dunkelmodus, um unterschiedlichen Lichtverhältnissen gerecht zu werden.
Steigungsführung und Höhenmessung
Die Steigungsführung ist ein besonders nützliches Tool für Trailrunner und Wanderer. Die Uhr kategorisiert Routenabschnitte automatisch in fünf verschiedene Typen: flach, bergauf, bergab, Steigung und Gefälle – jeder Typ ist in der Suunto App mit einer entsprechenden Farbe gekennzeichnet. Dieses Farbcodierungssystem hilft Benutzern, sich mental auf bevorstehende Geländehürden vorzubereiten.
Während der Navigation zeigt die Uhr umfassende Höhendaten an, darunter die aktuelle Höhe, die insgesamt zurückgelegte Steigung/das insgesamt zurückgelegte Gefälle und die verbleibende Steigung. Wenn sich Benutzer einer bedeutenden Steigung nähern, kann das Gerät Benachrichtigungen über die bevorstehenden Neigungsänderungen anzeigen. Für jeden Abschnitt werden detaillierte Messwerte wie durchschnittliche Steigung, verbleibende Entfernung und Höhenstatistiken angezeigt.
Turn-by-Turn-Navigation und Warnungen bei Abweichungen von der Route
Die Turn-by-Turn-Navigation auf dem Vertical 2 hat gemischte Rückmeldungen von Benutzern erhalten. Standardmäßig muss diese Funktion für Routen, die von Plattformen von Drittanbietern importiert wurden, manuell aktiviert werden – dazu müssen Benutzer die Route kopieren und die Turn-by-Turn-Anzeige aktivieren. Einige Benutzer beschreiben die Umsetzung als „eine Katastrophe“, da ständige, oft unnötige Benachrichtigungen die Kartenansicht unterbrechen.
Viele Beschwerden beziehen sich auf die verwirrende Zeitsteuerung der Richtungshinweise, wobei Meldungen wie „in 97 m links abbiegen” ununterbrochen erscheinen und sich manchmal mit anderen Benachrichtigungen überschneiden. Diese Flut von Warnmeldungen erweist sich insbesondere in technischem Gelände, wo Konzentration von größter Bedeutung ist, als problematisch.
Wenn man von der Route abweicht, zeigt der Vertical 2 anschließend einen auffälligen gelben Banner an, der auf die Abweichung von der geplanten Route hinweist. Nutzer berichten, dass dieses Warnsystem aggressiver ist als das der Konkurrenz und so die Aufmerksamkeit auf Navigationsfehler lenkt.
Einschränkungen bei der Routenumleitung und beim Zoomen der Karte
Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern verfügt der Suunto Vertical 2 vor allem nicht über Offline-Routenumleitungsfunktionen. Er kann zwar Offline-Karten anzeigen und vorab generierte Abbiegehinweise geben, aber er kann keine neuen Routen berechnen, wenn man vom ursprünglichen Weg abweicht. Die Karten funktionieren im Wesentlichen wie „Bilder ohne Angabe der Kreuzungen“.
Nutzer haben außerdem gelegentliche Probleme mit der Kartendarstellung nach dem Herunterladen gemeldet, die manchmal einen Neustart der Uhr erfordern, um sie zu beheben. Die Zoomfunktion reicht von 200 Metern bis hinunter zu 25 Metern, mit Touchscreen-Unterstützung für das Verschieben der Karte. Nach 5 Sekunden ohne Berührung wird die Karte jedoch automatisch auf den aktuellen Standort zurückgesetzt.
In Situationen, in denen sich Routen kreuzen (z. B. bei 8er-Formen), müssen Benutzer ihre Wegmarkierungen im Auge behalten, da die Uhr jede Richtungsänderung an Kreuzungen als beabsichtigt ansieht. Diese Einschränkung erfordert von den Benutzern an komplexen Kreuzungen ein aktiveres Navigationsbewusstsein.
Taschenlampe und nützliche Funktionen: Ein genauerer Blick
Zu den praktischsten Neuerungen der Suunto Vertical 2 gehört das integrierte LED-Taschenlampensystem, das zum ersten Mal in der Produktpalette des Unternehmens zum Einsatz kommt. Bisher nutzten Suunto-Uhren ausschließlich den Bildschirm als Lichtquelle, doch die Vertical 2 setzt mit speziellen LEDs, die direkt in die Lünette integriert sind, neue Maßstäbe.
Helligkeitsstufen und Modi der LED-Taschenlampe
Die Taschenlampe besteht aus drei verschiedenen LEDs: zwei weißen und einer roten, die sorgfältig in die Lünette der Uhr integriert sind. Für die Weißlichtfunktion können Benutzer zwischen vier Helligkeitsstufen (25 %, 50 %, 75 % und 100 %) wählen, sodass sie die Beleuchtung an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen können.
Um die Taschenlampe zu aktivieren, muss entweder die Taste oben rechts auf dem Zifferblatt lange gedrückt oder nach oben gewischt werden, um das Bedienfeld aufzurufen und die Taschenlampenoption auszuwählen. Nach der Auswahl wird das Licht jedes Mal standardmäßig auf 50 % der weißen Helligkeit eingestellt – eine Einstellung, die viele Benutzer für gewöhnliche Situationen mit schlechten Lichtverhältnissen als zu hell empfinden.
In Bezug auf die Helligkeit ist die Taschenlampe der Vertical 2 beeindruckend leistungsstark. Experten-Tests zufolge scheint sie sogar heller zu sein als vergleichbare Produkte von Mitbewerbern. Ein Rezensent merkte an, dass die niedrigste Einstellung der weißen LED für bestimmte Situationen sogar zu hell sein könnte.
Rotes Licht und SOS-Muster
Über die standardmäßige weiße Beleuchtung hinaus bietet die Vertical 2 einen speziellen Rotlichtmodus, der sowohl praktischen als auch Sicherheitszwecken dient. Das rote Licht bewahrt die Nachtsicht und sorgt dennoch für eine ausreichende Beleuchtung, obwohl einige Rezensenten meinen, dass es deutlich heller erscheint als der gedämpftere Rotlichtmodus der Garmin-Uhren.
In erster Linie bietet die Taschenlampenoberfläche schnellen Zugriff auf mehrere spezielle Sicherheitsmuster:
- Weißes LED-SOS-Blinkmuster
- Rotes LED-Alarmmuster
- Weißes LED-Atemmuster
Diese Modi sind über das Taschenlampenmenü leicht zugänglich, was ihre Bedeutung für Notfallsituationen unterstreicht. Die Integration dieser sicherheitsorientierten Funktionen unterstreicht den Fokus von Suunto auf praktische Nützlichkeit für Outdoor-Abenteurer, die in abgelegenen Gebieten mit unerwarteten Situationen konfrontiert werden können.
Leistung und Genauigkeit: GPS, Herzfrequenz und Sensoren
Die Tracking-Funktionen der Suunto Vertical 2 stellen ein Gleichgewicht zwischen beeindruckenden technischen Spezifikationen und realer Leistung in verschiedenen Umgebungen dar.
Dual-Frequenz-GNSS-Genauigkeit in bergigem Gelände
Die Vertical 2 verwendet Dualband-GPS-Technologie, die auch unter schwierigen Bedingungen eine außergewöhnliche Genauigkeit bietet. Besonders beeindruckend ist, dass die Uhr auch an Klippenrändern und in engen Schluchten, wo andere Geräte manchmal versagen, präzise trackt. In ersten Tests scheint die GNSS-Entfernungsgenauigkeit in offenem Gelände über 99 % zu liegen. Die Uhr verwendet einen Dualfrequenz-Chipsatz von Sony der ersten Generation, der zwar nicht auf dem neuesten Stand der Technik ist, aber dennoch zu den leistungsstärksten für die Outdoor-Navigation zählt.
Verbesserungen am optischen Herzfrequenzsensor
Suunto hat den optischen Herzfrequenzsensor für die Vertical 2 komplett überarbeitet und mit 6 LEDs und 4 Fotodetektoren ausgestattet – identisch mit dem Sensor der Race 2. Die neu gestaltete Rückseite sorgt für einen besseren Hautkontakt und damit für verbesserte Messwerte. Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber früheren Suunto-Modellen:
- Im Ruhezustand und während des Schlafs scheint der Sensor recht genau zu sein.
- Bei Aktivitäten mit geringer bis mittlerer Intensität scheint die Leistung ausreichend zu sein.
- Für intensives Training wird weiterhin empfohlen, einen Brustgurt anzuschließen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Ergebnisse beim Schwimmen im offenen Wasser und bei der Höhenmessung
Beim Schwimmen im Schwimmbad berechnet der Vertical 2 die Distanz anhand der eingestellten Beckenlänge. Beim Schwimmen im offenen Wasser werden GPS-Signale verwendet, die jedoch nicht durch Wasser hindurchdringen können. Da das GPS erfordert, dass die Uhr regelmäßig an die Oberfläche kommt, scheint Freistilschwimmen am besten geeignet zu sein. Leider scheint die Genauigkeit der Schwimmaufzeichnung im offenen Wasser enttäuschend zu sein. Ein Tester stellte nach Vergleichstests fest, dass sie „nicht genau” ist.
Im Gegensatz dazu funktioniert die Höhenmessung hervorragend. Der Höhenmesser lieferte während des gesamten Tests genaue Messwerte, selbst wenn die GPS-Signale vorübergehend ausfielen, was ihn zu einem zuverlässigen Werkzeug für Abenteuer in den Bergen macht.
Fazit
Insgesamt stellt die Suunto Vertical 2 eine bedeutende Weiterentwicklung in der Outdoor-Uhrentechnologie dar. Der Übergang zu einem lebendigen AMOLED-Display markiert einen Wendepunkt für die Marke, da sie damit endlich ihre visuelle Oberfläche an die Erwartungen an moderne Smartwatches anpasst und gleichzeitig eine beeindruckende Akkuleistung beibehält. Somit scheint die Uhr eine hervorragende Balance zwischen moderner Display-Technologie und der robusten Haltbarkeit zu bieten, die Outdoor-Enthusiasten verlangen.
Die beeindruckende 65-stündige Dual-Frequenz-GPS-Ortung macht dieses Gerät zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Ultra-Distanz-Sportler und Expeditionsabenteurer. Darüber hinaus bietet die Integration einer LED-Taschenlampe – trotz ihrer derzeitigen Software-Einschränkungen – einen echten praktischen Nutzen, den viele Nutzer bei nächtlichen Abenteuern oder in Notfällen zu schätzen wissen dürften.
Die Navigationsfunktionen sind zwar nicht ohne Einschränkungen, scheinen aber für die meisten Outdoor-Szenarien robust genug zu sein. Das Fehlen einer Routenumleitung auf dem Gerät und die gemeldeten Probleme mit Turn-by-Turn-Benachrichtigungen deuten jedoch darauf hin, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt. Dennoch scheinen die umfassenden Kartierungsfunktionen und Höhenmessungs-Tools besonders wertvoll für Bergsportler und Trailrunner zu sein.
Obwohl nicht perfekt – insbesondere hinsichtlich der Genauigkeit des Herzfrequenzsensors bei intensiven Aktivitäten und einiger Software-Eigenheiten – scheint die Vertical 2 dennoch ihr Kernversprechen als zuverlässiger Begleiter für ernsthafte Outdoor-Abenteuer zu erfüllen. Für Sportler, die sich regelmäßig außerhalb der Mobilfunkabdeckung bewegen und eine lange Akkulaufzeit mit zuverlässiger Navigation benötigen, ist diese Uhr sicherlich eine der besten Optionen, die derzeit auf dem Markt für Outdoor-GPS-Uhren erhältlich sind.
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